Die vor kurzem restaurierte antike Villa wurde auf den Resten einer mittelalterlichen Pfarre gebaut, die die Bewegungen auf der Handelsstraße von Pisa nach Volterra und Siena kontrollierte. Die ersten Nennungen gehen auf das Jahr 855 zurück. Die Pfarre, im Besitz der Diözese zu Lucca, hatte durch Vermögen und vierzehn Suffragahnkirchen große Bedeutung gewonnen. Um 1300 verlor die Pfarre nach und nach an Bedeutung in Folge von Lokalkriegen, die die Lage der Landkirche gefährlich machten, so daß die Bevölkerung die Kirchen, die sich in den befestigten Burgen befanden, bevorzugte. Im Zuge dessen beendete die Pfarre Santa Maria zu Suvigliana im Jahre 1466 ihre Tätigkeit. 1575 veranlaßte der Bischof zu Lucca die Restaurierung und benannte sie San Marco zu Suvigliana. 1622 verlor die Pfarre die Unterstützung, die an die Kathedrale von San
Miniato ging und wurde zu einem Oratorium umfunktioniert. Ende des siebzehnten Jahrhunderts stürzte das linke Kirchenschiff, von dem man heute die Fundamente besichtigen kann, ein. 1891 entweihte der Bischof Pietro Fazzi das Oratorium und veranlasst den Bau einer bischöflichen Villa als seinen Wohnsitz und so verblieb sie im Besitz des Bischofstumm von San Miniato bis Anfang 1900. Die Villa wurde von Professor Rachah erworben und nach dem zweiten Weltkrieg in eine landwirtschaftliche Schule für junge Juden, die in die israelischen Kibbuz gingen, verwandelt. 1992 wurde der Komplex von der Gesellschaft San Marco erworben, der nach einer gewaltigen Restaurierungsarbeit und Neuorganisierung der Außenanlagen, die sich in harmonischer Weise in ein Amphitheater aus grünen Hügeln eingliedern, dem Besuchern den besonderen Zauber bietet, mittelalterliches Ambiente neu zu erleben.